NLA-Herren: Enttäuschung im 3. Spiel in Luzern

Mit einer unerwartet deutlichen 2:6-Niederlage endete das dritte Spiel im Play-Off 1/4-Final in Luzern. Das Neuhauser Trio mit Spielertrainer Pedro Pelz, Tom Maynard und Hunor Scözs musste im fünften Saisonduell gegen die Leuchtenstädter die höchste Saisonniederlage hinnehmen, obwohl das Team gut ins Spiel startete und noch 2:1 in Führung lag. Mit zunehmender Spieldauer verloren die Neuhauser den Faden gegen das immer sicherer und druckvoller agierende Heimteam.

Vor allem Spitzenspieler Hunor Szöcs enttäuschte mit zwei Einzelniederlagen. Gegen Trummler reichte es nach einer 2:0 Satzführung und 6:2-Führung im dritten Durchgang gerade noch in fünf Sätzen. Die 0:3-Niederlage gegen Pfabe vor dem wichtigen Doppel war dann der Genickbruch für das TTCN-Quartett, dem noch Coach Tobias Klee angehörte. Ein gutes Spiel lieferte Maynard gegen Pfabe ab. Viel mehr kam dann nicht. Die grosse Chance lag aber in der zweiten Partie zuhause als man zum Schluss in den Partien Pelz-Trummler und Maynard – Pfabe nur noch einen Sieg zum 5:5 benötigte.

In der gut gefüllten Würzenbachturnhalle startete das Neuhauser Team bestens in diese entscheidende Partie. Tom Maynard nahm gegen David Pfabe mit einem 3:1-Erfolg erfolgreich Revanche für seine Niederlage im letzten Einzel des zweiten Play-Off-Spieles und sicherte den Neuhausern einen „Big Point“. Am Nebentisch hielt Pedro Pelz gegen die Luzerner Nummer 1 David Daus trotz der 1:3-Niederlage gut dagegen und konnte immerhin einen Satz „stehlen“. Im dritten Einzel zwischen Jung-Nationalspieler Linus Trummler und TTCN-Profispieler Hunor Scözs lief aus Neuhauser Sicht zunächst alles gut – im ersten Satz half das Glück bei vielen Netzbällen kräftig nach und Scözs siegte mit 11:9. Im zweiten Satz steigerte sich Scözs, kam richtig ins Spiel und siegte klar. Im dritten führte er vermeintlich vorentscheidend mit 6:2 und kaum jemand rechnete nochmals mit einem Aufbäumen von Trummler. Der Luzerner U18-Spieler kämpfte sich aber zurück ins Spiel und der plötzlich wieder unsicher agierende Scözs verlor den dritten Satz in der Verlängerung. Wer meinte, dass sich Scözs in der Satzpause zurück auf seine Stärken besinnen würde, täuschte sich. Nun war Trummler am Drücker und glich gegen den mit sich selbst hadernden Scözs zum 2:2-Zwischenstand aus. Im fünften Satz brachte Scözs zu Beginn wieder sein normales Leistungsvermögen auf den Tisch bevor er wieder nachliess, den Match aber doch noch mit 11:8 nach Hause zitterte.

Damit war das Satzverhältnis (7:9) bereits auf die Luzerner Seite gekippt, weil am Nebentisch Tom Maynard gegen David Daus trotz guten Ballwechseln mit 0:3 unterlag. Beim Spielstand von 2:2 war klar, dass die zwei Einzel vor dem Doppel sehr wichtig waren. Aus Neuhauser Sicht war noch alles drin, weil Scözs gegen Pfabe eigentlich siegen hätte müssen und Pelz gegen Trummler mit einer 9:1-Bilanz ins Spiel startete und sich für die Niederlage im letzten Spiel revanchieren wollte. Doch es kam ganz anders und aus Neuhauser Sicht ganz schlecht: Scözs agierte gegen den clever und mit viel Spin und guter Platzierung spielenden Pfabe extrem unsicher, vergab viele leichte Punkte und sogar mehrere Satzbälle, so dass er völlig überraschend sein Spiel mit 0:3 abgeben musste. Am Nebentisch kämpfte Pelz in gewohnter Art und Weise, lag 0:1 und 1:2 in den Sätzen hinten bevor er den vierten Satz klar dominierte und wie im letzten Spiel der fünfte Satz entscheiden musste. Da erwischte Trummler den besseren Start, doch beim letzten Seitenwechsel und 3:5 aus Sicht von Pelz war noch alles drin. Nun passte bei Pelz aber nichts mehr zusammen und Trummler machte Punkt für Punkt um das vielumjubelte 4:2 für Rapid Luzern sicherzustellen.

Damit waren die Würfel schon vor dem Doppel fast ganz zugunsten der Luzerner gefallen. Die von Tobias Klee gecochten Neuhauser hätten unbedingt den Sieg im Doppel gebraucht, um wieder ins Spiel zurückzukommen. Das eh schon schwierige Unterfangen – Rapid Luzern hatte erst eines von vier Doppeln gegen Neuhausen verloren – wurde zur unmöglichen Mission, weil sich weder Scözs noch Pelz steigern konnten und das Doppel mit 0:3 abgeben mussten. Somit war klar, dass nur noch ein TT-Wunder in Form von drei klaren Einzelsiegen den Neuhausern helfen konnte. Dieses wenig realistische Szenario wurde im Duell der beiden Nummern 1 Daus gegen Scözs rasch ad absurdum geführt. Daus liess sich von Scözs nicht mehr wie im letzten Spiel in die Defensive drängen und zeigte Scözs seine Grenzen auf. Der ehemalige Bundesliga-Spieler liess ihm nicht den Hauch einer Chance und dominierte von A bis Z. Daus sorgte so schliesslich für den Schlusspunkt beim letztlich klaren 6:2-Sieg der Luzerner, die verdient in die Halbfinals einziehen und dort Serien-Schweizer Meister Rio Star Muttenz herausfordern.

Aus Neuhauser Sicht passte in diesem dritten Spiel innert Wochenfrist trotz gutem Start und viel Kampfgeist zuviel nicht zusammen. Die unerwartete Niederlage von Scözs gegen Pfabe brach dem Team früh das Genick und sorgte für die Vorentscheidung. Der clever agierende Pfabe machte so für sein Team den „Big Point“ und besiegte die spielerisch eigentlich deutlich stärkere Neuhauser Nummer 1 bereits zum zweiten Mal in dieser Saison. Es bleibt zu hoffen, dass es dem Neuhauser Spielertrainer Pedro Pelz nach dieser Enttäuschung gelingt, seine zwei Teamkollegen und sich selbst im Hinblick auf das 1/8-Final-Duell im Schweizer Cup gegen Wil wieder aufzurichten und mit einer guten Teamleistung im 6er-Team das Ticket für das Final-8-Turnier einzulösen.

Die Ergebnisse im Überblick: Pfabe – Maynard 8:11 6:11 11:6 1:11 (1:3), Daus – Pelz 11:4 11:7 9:11 11:8 (3:1), Trummler – Szöcs 9:11, 5:11, 12:10, 13:11, 8:11 (2:3), Daus – Maynard 11:8, 11:7, 11:2 (3:0), Pfabe – Szöcs 12:10, 12:10, 11:7 (3:0), Trummler – Pelz 11:9, 13:15, 11:5, 3:11, 11:4 (3:2), Daus/Trummler – Szöcs/Pelz 11:6, 11:6, 12:10 (3:0), Daus – Szöcs 11:6, 11:3, 11:8 (3:0), Schlussergebnis 6:2 (21:9, 299:250), Rapid Luzern ist für den Halbfinal qualifiziert.