TTCN wehrt sich gegen Trainerk

Wenige Tage nach einem der grössten internationalen Erfolge entlässt Swiss Table Tennis den Trainer, der massgeblich zu den Fortschritten beigetragen hat. Dies weil ein wichtiger Funktionär wieder einmal ein neues Konzept im Kopf hat.

Blenden wir kurz zurück auf Mitte Dezember: Monika Führer sorgt an den ITTF-Junioren-Weltmeisterschaften in Madrid für einen der grössten Erfolge im Schweizer Tischtennis. Sie besiegt Xiong Xinyun (CHN) nach grossartigem Spiel, welche als Nummer 4 im U18-Nationalteam aus dem Reich der Mitte einige Tage zuvor Weltmeisterin wurde! Eine Woche später erhält der an der Entwicklung der Spielerin und am Aufschwung der Schweizer Damen massgeblich beteiligte Trainer Pavel Rehorek, zusammen mit Pedro Pelz und allen weiteren STT-Kadertrainern, völlig überraschend die Kündigung.

Was ist geschehen? Der für seine Kurswechsel bekannte Chef Leistungssport hat (wieder) ein neues Konzept im Kopf. Mit den dem Leistungssport wie bisher zur Verfügung stehenden Mitteln von jährlich rund CHF 300'000 soll ein neuer Sportkoordinator eingestellt und ein Damenprojekt lanciert werden. Die gekündigten Kadertrainer wurden gleichzeitig aufgefordert, sich um die Zukunft von STT Gedanken zu machen und sich mit dem Chef LS zu einer Sitzung zu treffen, wo das neue Konzept mit Inhalten bestückt werden soll. Wer nicht an diese Sitzung kommen wollte, dem wurde gedroht – er habe schlechte Karten mit seiner Bewerbung…  

Was löst dies aus? Die TTCN-Geschäftsleitung hat sich intensiv beraten und stuft das Vorgehen vom bisherigen Chef Leistungssport und ZVA als völlig inakzeptabel ein. Währenddem der Leistungsausweis vom Chef LS seit seiner Amtsübernahme sehr dürftig ausfällt, soll gerade dort, wo über eine jahrelange kontinuierliche Arbeit mit jungen Spielerinnen Fortschritte erzielt wurden nun alles wieder umgekrempelt werden. Aufgrund des rücksichtslosen Vorgehens von STT und den in den letzten Jahren gemachten Erfahrungen ist die TTCN-Vereinsführung zum Entscheid gelangt, nun den Rücktritt oder die Absetzung von Georg Silberschmidt als Chef Leistungssport zu fordern. Gleichzeitig wurde der unabhängigen Geschäftsprüfungskommission (GPK) sowie allen ZV-Mitgliedern eine Beschwerde zugestellt, welche den Missständen im Ressort Leistungssport auf den Grund gehen soll. Weil zudem der Verdacht der Vetternwirtschaft besteht, soll insbesondere auch sichergestellt werden, dass bei der Neubesetzung der Stellen, über welche der abtretende ZVA noch entscheiden will, wenigstens ein faires Bewerbungsverfahren durchgeführt wird.
 

Die Trainer Pedro Pelz und Pavel Rehorek haben sich – wie auch Sonja Wicki (U15-Kadertrainerin) und Markus Baumann (OTTV-Kadertrainer) – massiv beim STT-Präsidenten Amédéo Wermelinger und Chef LS über diese Vorgänge beschwert. Pedro Pelz hat eine Aussprache verlangt und angekündigt, dass er für STT mit Georg Silberschmidt als Chef Leistungssport nicht mehr zur Verfügung stehen werde. Das Gespräch wird vom abtretenden ZVA-Präsidenten bis dato jedoch verweigert.
 

Die am Stützpunkt Neuhausen trainierenden Spitzenspielerinnen Monika Führer und Laura Schärrer erklärten ihren Rücktritt aus der Nationalmannschaft und fordern die Wiedereinsetzung von Damentrainer Pavel Rehorek. Weil die Medien, als erstes die Basler Zeitung, von den Vorgängen Wind bekommen hatten, nahm TTCN-Präsident Urs Schärrer auch kürzlich auf Anfrage der Schaffhauser Nachrichten kritisch Stellung zu den Vorgängen bei Swiss Table Tennis.

+ Brief Pedro Pelz
+ Brief von Monika Führer und Laura Schärrer
+ Brief an Amadeo Wermelinger
+ Brief an die Geschäftsprüfungskomission
+ Brief an die ZV Mitglieder