NLA – Remis im Spitzenspiel

Tischtennis NLA – Im Heimspiel gegen den amtierenden Schweizer Meister ZZ-Lancy verpasst das Neuhauser Heimteam nach der 4:2-Führung den Vollerfolg. Nach der Pause baute das Neuhauser Team ab und musste zum Schluss nach 3 ¼ Stunden Spielzeit froh sein, mit dem 5:5-Remis einen Punkt erzielt zu haben. Bemerkenswert: Beide Teams verzichteten in den Einzeln auf den Einsatz ihrer Nummer 1-Spieler Elias Hardmeier und Michel Martinez.

Neuhausen nominierte für die Einzel den am Vortag überzeugenden Chaitanya Vepa (A19), Barish Moullet (A20) und anstelle des heute pausierenden Elias Hardmeier (A20) kam Mauro Schärrer (A20) zum Einsatz. ZZ-Lancy setzte auf die Formation mit Sam Boccard (A20), Abwehrspieler Loic Stoll (A20) und Yoan Rebetez (A20) und verzichtete damit auf den Einsatz seiner Nummer 1 Michel Martinez, der am Vortag beim 6:4-Sieg gegen Wil seine drei Einzel klar gewann. In den beiden Startspielen kam Vepa gegen Boccard schlecht ins Spiel. Im ersten Satz produzierte er viele Eigenfehler (5:11). Im zweiten Satz steigerte er sich zwar, verlor aber wieder (9:11). Mit dem Rücken zur Wand fand der ab dem dritten Spiel zurück ins Spiel, reduzierte seine Eigenfehler (12:10, 11:8). Im fünften Satz lag Vepa immer im Rückstand und hatte bei 7:10 drei Matchbälle gegen sich. Er kämpfte weiter und glich unter dem Jubel des Heimpublikums zum 10:10 aus. Auch den vierten Matchball bei 10:11 sollte er abwehren, beim fünften war es dann um Vepa geschehen (11:13) und ZZ-Lancy glich zum 1:1-Spielstand aus. Zuvor zeigte Moullet gegen Abwehrkünstler Stoll eine überzeugende Leistung und siegte klar in drei Sätzen. Im dritten Einzel erwischte Schärrer gegen Rebetez einen denkbar schlechten Start (2:11). Im zweiten Satz fand er in sein Spiel, reduzierte seine Eigenfehler (11:7) und spielte im dritten Satz konstant so weiter (11:8). Mit der 2:1-Satzführung im Rücken leistete sich Schärrer im vierten Satz wieder einen Aussetzer (4:11). Die Entscheidung sollte im fünften Satz folgen. Wiederum verpasste Schärrer den Start. Nach dem Timeout beim 0:3 kam er zurück ins Spiel. Es entwickelte sich nun ein packendes Spiel, bei dem Schärrer immer einem Rückstand von ein bis drei Punkten nachlief. Beim 8:10 hatte er zwei Matchbälle gegen sich. Mit vier Punkten in Serie zeigte Schärrer eine mental starke Leistung und holte mit dem 12:10-Sieg den zweiten Neuhauser Punkt. Moullet zeigte auch in seinem zweiten Einzel gegen Boccard eine solide Leistung und siegte mit 3:0 deutlich. Im Duell Vepa gegen Rebetez machte der Neuhauser wiederum einige Eigenfehler zu viel und verlor 10:12, 6:11, 12:10 und 5:11. Im letzten Spiel vor der Pause startete Schärrer gegen Stoll gut und dominierte beim 11:6 im ersten Satz deutlich. Danach liess er deutlich nach und musste die Sätze zwei und drei abgeben. Ab dem vierten Satz war Schärrer wieder im Spiel (11:8). Auch im fünften Satz spielte er taktisch gut und sorgte mit dem 11:7-Sieg für die komfortable 4:2-Führung vor der Pause.

Im Doppel begrüsste TTCN-Co-Präsident Urs Schärrer Hauptagent Pontus Wegberg der Vaudoise Versicherungen zum Spiel und Interview. Dieser zeigte sich unter den Augen von TTCN-Trainer Thomas Hunyar und Sparring-Partner Barish Moullet ein sehr gutes Ballgefühl. Im folgenden Interview gab er Einblick in seine berufliche Tätigkeit und zeigte sich beeindruckt vom hohen Tempo das im «richtigen» Tischtennis gespielt wird.

Nach der Pause ging es mit dem Doppel weiter. Das Heimteam setzte wie gewohnt auf das Duo Hardmeier/Schärrer. Für ZZ-Lancy trat das Duo Boccard/Rebetez in die Box. Nach der gestrigen Niederlage wollten Hardmeier/Schärrer auf die Siegerstrasse zurückkehren. Im ersten Satz gelang dieses vorhaben noch gut (11:9). Ab Satz zwei agierten beide Neuhauser deutlich zu fehlerhaft. Mit 8:11, 7:11 und 9:11 verloren sie die Sätze zwei bis vier. Anstelle 5:2 schrumpfte die Neuhauser Führung auf 4:3 und das Spiel konnte fast von vorne beginnen.

Der heute als Nummer 1 aufgestellte Moullet trat im siebten Spiel auf Rebetez. Nach zwei ausgeglichenen Sätzen (8:11 und 12:10) war bei Moullet die Luft plötzlich draussen. Er verlor den dritten und vierten Satz mit 6:11 und 4:11 deutlich. ZZ-Lancy glich zum 4:4 aus. Weil am Nebentisch auch Schärrer gegen Boccard nicht zu seinem Spiel fand und rasch 0:2 im Rückstand lag, drohte nun erstmals ein Rückstand für Neuhausen. Beim 5:10-Rückstand im dritten Satz durfte sich Schärrer keinen Fehler mehr erlauben. Tatsächlich konnte er vier Matchbälle abwehren, aber beim fünften Matchball musste er kapitulieren (9:11). Somit lag es im letzten Einzel beim 4:5-Rückstand an Vepa, sein Team vor einer Niederlage zu bewahren. Vepa startete sehr konzentriert ins Spiel und gab gegen Stoll von Beginn an den Tarif durch. Seine Angriffsbälle platzierte er sehr gut und machte kaum Eigenfehler. Mit 11:3 holte er den ersten Satz klar für sich, im zweiten liess er nicht locker und legte mit 11:6 zur 2:0-Satzführung nach. Auch im dritten Satz liess sich Vepa nicht aus der Erfolgsspur abbringen und sorgte rasch für eine deutliche Führung. Stoll resignierte früh, Vepa verwertete seinen ersten Matchball und glich zum 5:5 (20:19)-Remis aus.

Matchleiter Gérard Plouze verabschiedete die Teams mit der treffenden Feststellung, dass sich beide Teams halb zufrieden und halb unzufrieden auf den Heimweg machen werden. War das nun ein gewonnener oder verlorener Punkt? «Ein Punkt ist besser als keiner, trotzdem wäre heute mehr drin gelegen. Wir haben jetzt noch zwei Spiele Zeit um in Playoff-Form zu kommen!» so der unzufriedene Teamkäptain Mauro Schärrer nach dem Spiel.

Weil das ersatzgeschwächte Rio Star Muttenz in Lugano mit 4:6 verlor, liegt das Neuhauser Team nun mit zwei Punkten Vorsprung auf den Titelfavoriten auf Rang 2. Am 1.4.2023 dürfte im Direktduell die Entscheidung um Rang 2 und 3 fallen wobei ZZ-Lancy mit zwei Vollerfolgen bei zwei Niederlagen von Rio Star auch selbst noch auf Rang 3 vorstossen könnte. Tabellenfünfter Wil hat mit drei Punkten Rückstand auf ZZ-Lancy auch noch (theoretische) Chancen, die Play-Offs zu erreichen. Sicher in den Play-Outs werden die Aufsteiger Rapperswil-Jona und Silver Star Genf sowie Schlusslicht La Chaux-de-Fonds spielen.

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