NLA Damen Play-Off-Finale: TTC Neuhausen nutzt Heimvorteil

Die Damen des TTC Neuhausen haben im ersten Spiel des Play-Off-Finales um die Schweizer Meisterschaft ihren Heimvorteil genutzt und die Damen des TTC Wädenswil mit 6:2 bezwungen. Denisa Zancaner, Laura Schärrer und Weronika Walna sorgten für die nötigen Punkte. Damit bricht die lange Unentschieden-Serie der Play-Off-Finalspiele vom letzten Jahr. Beide Teams trennten sich im letztjährigen Play-Off-Finale in drei Partien jeweils mit 5:5 Unentschieden. Der Titel ging aufgrund des besseren Satzverhältnisses an die Damen aus Neuhausen. Im heutigen Spiel fanden die Damen um Trainer Pavel Rehorek gut in die Partie und führten schnell mit 2:0 durch Siege von Schärrer und Zancaner. Den ersten Punkt für Wädenswil landete Rahel Aschwanden erst beim Gesamtstand von 4:0 für Neuhausen. Das Doppel Aschwanden/Tugui landete denn letzten Punkt für die Gäste, bevor der 6:2 Heimsieg für den TTC Neuhausen durch Denisa Zancaners Sieg gegen Aschwanden „klar gemacht“ wurde. In der Pause wurde zudem sie langjährige NLA-Spielerin und Trainerin Sonja Führer gebührend verabschiedet. In einem Interview mit Präsident Urs Schärrer liess man die „Erfolgsgeschichte Sonja Führer“ revue passieren. Als Spielerin, Trainerin und mit dem Engagement bei zahlreichen Vereinsaktivitäten und Veranstaltungen ist Sonja Führer ein gutes Vorbild für die Jugend. Der Verein dankt Sonja Führer für eine tolle Zeit und wünscht ihr an dieser Stelle nochmals alles Gute für die Zukunft. Die Tischtennis-Utensilien werden laut Sonja Führer erst einmal im „Keller geparkt“, dass wird den Vorstand jedoch nicht davon abhalten sie bei der nächsten Generalversammlung als Ehrenmitglied vorzuschalgen.

Sonja Führer mit Präsident Urs Schärrer und Trainer Pavel Rehorek

Sonja Führer mit Präsident Urs Schärrer (links) und Damentrainer Pavel Rehorek (rechts) bei ihrer Verabschiedung in der Halbzeitpause des NLA-Play-Off-Finalspiels TTC Neuhausen – TTC Wädenswil. Die herausragende Sportlerin, die inzwischen in Zürich wohnt, macht eine bewusste und unbefristete Tischtennispause.

Die Damen des TTC Neuhausen starteten mit zwei 3:0 Siegen durch Schärrer gegen Wicki und Zancaner gegen Tugui gut in die Partie. Sowohl Wicki als auch Tugui hatten gegen die Gastgeberinnen aus Neuhausen wenig Chancen auf einen Sieg. In der dritten und vierten Partie legten die „Schützlinge“ von Pavel Rehorek schnell nach. Zancaner schlug Wicki mit 11:9, 11:7 und 11:7. Wicki machte hierbei eine bessere Figur als Tugui, die in der laufenden Saison lediglich zwei Niederlagen einstecken musste. Am Nebentisch entwickelte sich zeitgleich eine der spannendsten Partien des Abends. Rahel Aschwanden leistete hierbei Weronika Walna ordentlich Gegenwehr und hätte beim 10:11 und 13:12 im fünften Satz gar noch die Chance gehabt Walna den Sieg wegzuschnappen. Die sehr sehenswerte Partie war mit langen und spektakulären Ballwechseln bestückt und Walna war mit ihrer aggresiv am Tisch gespielten Vorhand zu meist etwas erfolgreicher. Im entscheidenden fünften Satz wurde es dann spannend, nachdem Walna beim Stand von 10:8 zwei Matchbälle vergab, hatte Rahel Aschwanden zwei Chancen auf den Sieg. Beide vereitelte Walna, hier und da auch mit etwas Glück mit Beihilfe durch das Netz. Beim 13:13 dann der Durchbruch für Walna, mit zwei weiteren Punkten sicherte sie sich den Sieg gegen eine ebenbürtige Rahel Aschwanden. Damit stand es nach 4 Partien bereits 4:0!

Weronika Walna

Zeigte gegen Tugui und Aschwanden gutes Offensivtischtennis: Weronika Walna

Den ersten Punkt für Wädenswil erzielte Rahel Aschwanden. Gegen Laura Schärrer, die sie noch zuletzt beim Internationalen TT-Turnier in Winterthur bezwingen konnte, gelang ihr die „Wiederholung“. Schärrer fand nicht ins Spiel und verlor relativ glatt in drei Sätzen. Dem Siegesrausch ihrer Mannschaft tat die Niederlage jedoch keinen Abbruch, da Weronika Walna im Anschluss nachlegte. Gegen Tugui gewann Walna wie zuvor gegen Aschwanden. Tugui machte es ihr jedoch relative leicht. Viele Fehler und zu wenig Sicherheit im Angriffsspiel entlockten Walna nicht ihr volles Können. Als eine der stärksten Spielerinnen der Liga blieb die technisch versierte Tugui klar hinter den Erwartungen zurück. Dies bedeutete den 5:1 Zwischenstand vor dem Doppel und der Halbzeitpause.

Die Halbzeitpause nutzte Präsident Urs Schärrer für die Verabschiedung von Sonja Führer, die sich bis auf weiteres vollständig aus dem Tischtennissport zurück zieht. Die schon seit längerer Zeit in Zürich lebende Führer beabsichtigt den Tischtennisschläger erst mal wegzulegen. Nach vielen Jahren in der NLA, als Trainerin und fleisige Helferin bei zahlreichen Vereinsanlässen ist ihr die „Pause“ auch vergönnt. Führer hat den Tischtennissport des TTC Neuhausen massgeblich mitgeprägt, wofür ihr Vereinspräsident Urs Schärrer im Interview herzlich dankte. Schärrer hatte sein Interview fleissig mit interessanten statistischen Details „geschmückt“ und aufgezeigt, dass Führer überaus erfolgreich Tischtennis spielte und auch ihm im Training als „Gummiwand“ ein übermächtiger Gegner war. Führers Spiel zeichnete sich seit jeher als äussert sicher und fehlerfrei aus, was ihre Gegenerinnen und Gegner nicht selten an den Rand der Verzweiflung trieb. Mit zahlreichen Meistertiteln und Turniererfolgen geht eine tolle Kariere (hoffentlich nur vorerst) zu Ende. Der Verein ist Führer zu grossem Dank verpflichtet und wird es sich nicht nehmen lassen, sie bei der nächsten Generalversammlung zum „Ehrenmitglied“ vorzuschlagen.

Im Anschluss an die Pause sorgten Weiss/Schärrer im Doppel für einen guten Auftakt und waren eigentlich auf der Siegerstrasse gegen die Paarung Aschwanden/Tugui. Mit schönen Angriffskombinationen und nicht so richtig im Spiel angekommen Gegnerinnen gelang mit zwei 12:10-Sätzen die 2:0 Führung. Der Sieg schien nahe, doch das Blatt wendete sich. Das 4:11 im dritten Satz konnte als „Ausrutscher“ verbucht werden, doch auch im vierten Satz hielt der Negativtrend an. Denkbar knapp verlor man 10:12 und im fünften war man dann relativ schnell abgehängt. Schade, denn die sehenswerte Partie machte den Zuschauern Spass und der Beifall beflügelte alle Spielerinnen gleichermassen.

Doppel Schärrer/Weiss

Waren im Doppel schon auf der Siegerstrasse, wurden dann aber noch abgefangen: Laura Schärrer/Jacqueline Weiss

Den Schlusspunkt an diesem Tag setzte die wohl stärkste Spielerin des Abends: Denisa Zancaner. Sie machte es Rahel Aschwanden schwer, die schon gegen Walna mit viel Kampfgeist alles aus sich herausholte. Aschwanden spielte sehr clever und mit viel Geduld, was ihr den ersten Satz mit 11:8 einbrachte. Aber Zancaner ist dafür bekannt ihren Gegnerinnen alles abzuverlangen und das tat sie denn auch. Für die Zuschauer war die Partie neben der von Walna gegen Aschwanden eine der sehenswertesten. Lange Ballwechsel mit allen Schlägen die das Tischtennis zu bieten hatte, sorgten für heftigen Applaus für beide Akteure. Nach dem ersten Satzverlust drehte Zancaner auf und gewann in der Folge alle drei Sätze zum 6:2 Endstand für Neuhausen. Somit hat der TTC Neuhausen einen ersten wichtigen Schritt in Richtung Meistertitel 2012 getan. Wenn man am Sonntag in Wädenswil nachlegen kann, würde eine eindrückliche Erfolgsgeschichte des Damentischtennis sein Fortsetzung finden Die Partie startet um 16.30 Uhr in der Turnhalle Führ (Fuhrstrasse 16) in Wädenswil.

Die Ergebnisse im Detail:

Schärrer – Wicki 11:6, 11:2, 11:8
Zancaner – Tugui 11:6, 11:3, 11:5
Walna – Aschwanden 13:11, 7:11, 11:9, 8:11, 15:13
Zancaner – Wicki 11:9, 11:7, 11:7
Schärrer – Aschwanden 6:11, 7:11, 6:11
Walna – Tugui 11:5, 11:7, 11:7
Weiss/Schärrer – Tugui/Aschwanden 12:10, 12:10, 4:11, 10:12, 5:11
Zancaner – Aschwanden 8:11, 11:4, 11:7, 11:5
(Walna – Wicki 11:4, 11:6, 15:13. Partie zählte nicht mehr.)

Endstand: 6:2 (20:9 Sätze)