Wer am Sonntag ab 11.00 Uhr im Tischtenniszentrum Ebnat das Spitzenspiel der STTL Men League zwischen den TTCN-Cracks und dem Titelfavoriten Rio Star Muttenz miterlebte, brauchte sein Kommen wahrlich nicht zu bereuen. Sportlich bot die Partie alles, was das Tischtennisherz begehrt. Lange Ballwechsel mit spektakulären Punkten, Endschläge gegen Ballonabwehrbälle, gelbe und rote Karten der Schiedsrichter, vergebene Matchbälle und unerwartete Spielwendungen… Und am Ende hatte die siegreiche Heimmannschaft mit elf Punkten und einem Satz weniger (21:22) ein Spiel gewonnen, das schon fast verloren war. Aber es gab noch andere bemerkenswerte Szenen in diesem denkwürdigen Spiel.
Tischtennisregeln auf dem Prüfstand – wer bekommt den Punkt? Normalerweise stehen die Schiedsrichter bei den STTL-Spielen nicht im Mittelpunkt. Nach der unüblichen Kartenflut mit zwei gelben (gegen Mauro und Barish) und einer roten Karte (gegen Mauro) kam es im fünften Einzel zwischen Mauro Schärrer und Cédric Tschanz im fünften Satz beim Stand von 0:1 zu einem kuriosen Zwischenfall. Schärrer spielte einen Ball, der wohl knapp hinter den Tisch gelandet wäre, aber der gross gewachsene Tschanz berührte den Ball mit seinem Bein über dem Tisch. Die Schiedsrichterin gab den Punkt für Tschanz (0:2). Schärrer reklamierte, Schiedsrichterin Gaby Fieger Rat holte Rat bei ihrem Ehemann und Oberschiedsrichter Roman Fieger, der am Nebentisch im Einsatz war. Roman Fieger musste daraufhin das von ihm geleitete Spiel regelkonform unterbrechen. Nachdem ihm seine Frau den Sachverhalt geschildert hatte, gab er Schärrer den Punkt, der den 1:1-Ausgleich bedeutete. Ab den Play-offs könnte diese Szene über die dann im Einsatz befindlichen Übertragungskameras überprüft werden. Ob der VAR dann auch in der STTL zum Einsatz kommt, ist dagegen nicht bestätigt.
In der Pause begrüsste TTCN-Co-Präsident Urs Schärrer Michel Tschanz (Präsident STTL), Stefan Wullschleger und Alex Grimm (GL Ringier Sports) in der Box zum Interview. Alex Grimm hatte die Gelegenheit mit Chaitanya Vepa ein paar TT-Bälle zu spielen. Michel Tschanz informierte über den Stand der Entwicklung der STTL und drückte auch seine Erwartungen an die STTL-Clubs aus. Stefan Wullschleger und Alex Grimm zeigten sich beeindruckt vom gebotenen Spitzensport. Beide zeigten sich überzeugt, mit dem Zugang zum «RED+»-Netzwerk und zu Blick.ch dem Tischtennis eine mediale Bühne zu geben, die unterentwickelt ist. Nach dem Spiel wurden die Vertreter von Ringier, die Gäste von Rio Star Muttenz und die HelferInnen des TTCN zu einem Apéro eingeladen.
Auch am Samstag beim 6:3 Arbeitssieg gegen Rapperswil-Jona konnte der Matchleiter einen interessanten Gast in der Box begrüssen. Marc Schwitter ist einerseits selbst begeisterter Tischtennisspieler und andererseits Gründer von PING PONG STORY sowie Initiant des House of Table Tennis (HoTT), welches am 10.11.2021 in Rapperswil-Jona eröffnet wurde. Im Pauseninterview stellte er seine Lebensgeschichte vor und erläuterte die eindrückliche Geschichte, die hinter PING PONG STORY – «Warum machen wir was wir machen?» steht. Eine weitere Frage drehte sich um das House of Table Tennis, in dem auch sein Unternehmen beheimatet ist. Auf die abschliessende Frage nach dem Ausgang des laufenden Spiels (Spielstand 3:3) tippte er auf einen Vollerfolg von Rapperswil-Jona. Ob sein Tipp den Ausschlag für die deutliche Leistungssteigerung der Neuhauser nach der Pause gab, ist nicht bekannt.
Weitere Informationen
https://www.swisstabletennis.ch/vorstellung-der-sttl-clubs/
https://www.swisstabletennis.ch/category/news/sttl-swiss-table-tennis-league-news/
https://www.red.sport/de-int/page/home
https://houseoftabletennis.ch/