U21-Europameisterschaften: Alle Schweizer out

Sarajevo – Die drei Schweizer Vertreter Elias Hardmeier, Barish Moullet und Mauro Schärrer sind in der bosnischen Hauptstadt nach einem guten Start in der zweiten Gruppenphase ausgeschieden. Alle Schweizer gewannen je ein Einzel in der zweiten Gruppenphase und verloren deren zwei, was zum Weiterkommen nicht ausreichen sollte.

Der nominell stärkste Schweizer Elias Hardmeier (14) erwischte eine sehr starke Gruppe. In der Gruppe A traf er auf Redminski (1/POL), Vilardell (ESP/37) und Puppo (ITA/19). Das erste Gruppenspiel sollte sich direkt als Schlüsselspiel erweisen. Gegen den Rückhand-Noppenspieler Vilardell, der in 3. Bundesliga vorne spielt, hatte er Mühe ins Spiel zu kommen. 9:11, 3:11 und 7:11 lag er hinten, ehe sich Hardmeier auf das spezielle Spiel eingestellt hatte. Mit 11:6 und 11:9 kämpfte er sich zurück und erarbeitete sich im sechsten Satz zwischenzeitlich eine Führung. Zum Schluss setzte sich aber der Spanier knapp durch, Hardmeier verlor 9:11. Im zweiten Spiel gegen Redminski (2006, schon Timo Boll 3:0 gewonnen) trat er als Aussenseiter an die Platte. Obwohl er gut dagegen hielt, verlor er in vier Sätzen gegen den Polen. Somit war klar, dass er die letztjährige 1/8-Final-Qualifikation nicht wiederholen konnte. Gegen den Italiener Puppo spielte Hardmeier dennoch stark und lag 2:0 in Führung bevor der Italiener das Spiel forfait aufgab.

Barish Moullet zeigte gegen Kubik (POL/5) zu Beginn eine starke Leistung und lag 2:1 in Führung. Danach übernahm der polnische Bundesliga-Spieler das Zepter, Moullet verlor die Sätze vier bis sechs 8:11, 8:11 und 6:11. Gegen Delincak (SVK/26) startete Moullet nicht optimal und lag 0:2 im Rückstand ehe er sich steigern konnte. Mit 11:9, 11:7, 12:10 und 11:2 siegte er 4:2 und wahrte sich die Chance auf den Einzug in die 1/8-Finals. Im letzten Einzel hielt er gegen den U15-Weltmeister Coton (FRA/30) sehr gut mit. Es fehlten ihm in der Endphase der Sätze aber die entscheidenden Punkte für einen Satzgewinn. 8:11, 11:13, 7:11 und 8:11 verlor Moullet 0:4 und schied aus.

Mauro Schärrer zeigte im ersten Einzel gegen Lindso (SWE/49) eine solide Leistung. Nach einem 0:2-Rückstand steigerte er sich und gewann die Sätze drei bis fünf mit 11:7, 11:9: und 11:7. Mit der 3:2-Führung im Rücken liess er wieder nach und verlor den sechsten Satz 6:11. Wiederum sollte die Entscheidung im siebten Satz fallen. Schärrer steigerte sich in der entscheidenden Phase und erarbeitete sich bei 10:7 drei Matchbälle. Diese konnte er allerdings nicht verwerten. Beim 11:10 konnte er dann seinen vierten Matchball zum 12:10-Sieg verwerten. Im zweiten Spiel gegen Martinko (CZE/24) ging es um Platz 2 in der Gruppe weil davon ausgegangen werden konnte, dass der favorisierte Ionescu alle seine Spiele gewinnen würde. Schärrer war in diesem Spiel nicht konstant genug und zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Gute Phasen wechselten mit schlechten Phasen. Zum Schluss resultierte eine unnötige 9:11, 5:11, 9:11,5:11-Niederlage. In seinem letzten Einzel gegen Ionescu (ROU/4) hielt er dann wieder besser dagegen und zeigte eine spielerisch gute Leistung. Mit der 8:11, 3:11, 11:7, 9:11 und 9:11-Niederlage wurde er dafür aber nicht belohnt. Lindso schlug Martinko 4:1 und qualifizierte sich als zweiter Spieler für die 1/8-Finals.

Im Doppel zeigten Hardmeier/Schärrer gegen Kouraichi/Coton zwar eine gute Leistung, verloren aber ärgerlich gegen die jungen Franzosen. Hardmeier/Schärrer lagen 2:1 nach Sätzen in Führung und führten im vierten Satz 8:3. Die Franzosen machten dann drei Punkte in Serie. Ein Time-Out bei 8:6 von Coach Pedro Pelz sollte auch nichts mehr nützen, der Satz ging 9:11 verloren. Anstelle des Sieges musste das Schweizer Duo in den fünften Satz gehen. Auch jetzt wogte das Spiel auf hohem Niveau hin und her. Das bessere Ende behielten aber wiederum die Franzosen für sich, für die Schweizer setzte es nochmals eine 9:11-Niederlage ab. Ein unnötige Niederlage weil die Schweizer das Spiel im vierten Satz für sich hätten entscheiden müssen.

«Wir sind etwas enttäuscht über das Abschneiden unserer drei Spieler. Nachdem Elias im Vorjahr das 1/8-Final erreicht hat und Barish und Mauro in der zweiten Gruppenphase standen, hätten wir uns für dieses Jahr eine Steigerung erwünscht – diese ist leider ausgeblieben» so der Coach Pedro Pelz. «Die Leistungen waren zwar nicht schlecht, aber sie hätte besser sein können und es fehlte der Exploit gegen einen Topspieler. Das spielerische Niveau ist sehr hoch, viele U21-Spieler sind auch bei der Elite schon vorne dabei, trotzdem hätten wir uns ein besseres Abschneiden gewünscht» so Pelz abschliessend.

Weitere Informationen zu den Spielen und Resultaten

https://www.ettu.org/en/events/european-under-21-championships/draws—results/

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