Senioren Schweizer Meisterschaften in Chateau d’Oex

Am vergangenen Sonntag Morgen um 8:00 Uhr starteten die Schweizer Meisterschaften der Senioren pünktlich mit dem Mixed-Wettbewerb bei Bilderbuch-Wetter im Centre Sportiv in Chateau d’Oex. Den weiten Weg auf sich genommen hatten TTCN-Spieler Gérard Plouze (O60, D1) und TTCN-Präsident Urs Schärrer (O50, C10).

Den Weg ins pittoreske Bergdorf im Kanton Waadt hatten auch einige ehemalige und ein aktuelle NLA-Spieler und mehrfache Schweizer Meister wie Thierry Miller (CTT Bulle), Nenad Stevanovic (CTT Meyrin) und Farid Saidi (CTT Veyrier) u. a. auf sich genommen. Damit war das Niveau vor allem in den O40- und O50-Kategorien sehr hoch. Die topgesetzten A-Spieler verfügen immer noch über ein sehr gutes spielerisches Niveau und haben wenig von ihrem spielerischen Können verlernt.

Für Gérard Plouze war es die erste Teilnahme an einer Schweizer Meisterschaft. In der Gruppenphase im O60-Tableau konnte er Erfahrungen bei seinen zwei Niederlagen gegen deutlich höher klassierte Gegner sammeln. Mehr Spiele gab es für Urs Schärrer zu absolvieren. Zum Auftakt im Mixed-Wettbewerb gab es zusammen mit seiner Partnerin Tamara Hewage im ½-Final eine 1:3-Niederlage gegen Miller/Opprecht, aber es hat im vierten Satz wenig gefehlt um den fünften Satz zu erreichen. Im Herren-O50-Doppel-Wettbewerb gab es für ihn mit Partner Jörg Funk (YSZ) trotz gutem Spiel zuerst eine 1:3-Niederlage gegen das starke Genfer Duo Stevanovic/Taylor. Dank dem 3:0-Sieg im zweiten Gruppenspiel qualifizierten sich Funk/Schärrer doch für das ¼-Final. Dort gab es nach sehr langem und ausgeglichenem Spiel eine knappe 2:3-Niederlage gegen die Abwehrspieler Paliwoda/Steiner (Aarberg). Gegen die Materialspieler wäre mehr drin gelegen…

Nach der Mittagspause ging es für Urs Schärrer dann mit den O50-Gruppenspielen weiter. Der Zufall der Auslosung wollte, dass er wiederum auf zwei Spieler traf, gegen die er zuvor bereits im Doppel traf. Im ersten Gruppenspiel hiess der Gegner Paliwoda (A17, Aarberg), gegen den er sich – bei sehr gutem eigenen Spiel – gewisse Chancen ausrechnen konnte. Der Match sollte einer der längsten am ganzen Turniertag werden. Das Spiel verlief so wie es sich Schärrer vorgestellt hat. Zum einen brauchte er sehr viel Geduld um den «richtigen» Ball anzugreifen. Weil Paliwoda Mühe gegen die Kurznoppen-Angriffsbälle von Schärrer hatte, entwickelte sich ein langes Hin und Her. Der erste Satz ging noch an Paliwoda, den zweiten und dritten Satz konnte Schärrer für sich entscheiden. Im vierten Satz bei eigener 9:6-Führung fehlten noch zwei Punkte zum Sieg… Paliwoda gab sicher aber noch nicht geschlagen. Auch dank einem Netz- und Kantenball machte er aus dem Rückstand einen 10:9-Vorsprung und gewann diesen Satz doch noch und rettete sich in den fünften Satz. Schärrer liess sich dadurch aber nicht aus dem Konzept bringen und spielte geduldig weiter und hatte bald wieder ein paar Punkte Vorsprung herausgespielt. Beim 9:6-Vorsprung im fünften Satz war er wiederum nur zwei Punkte vom Sieg entfernt… und die letzten zwei Punkte sind in so einem Spiel immer die schwierigsten. Die Geschichte aus dem vierten Satz sollte sich nicht wiederholen, bei 10:8 hatte Schärrer zwei Matchbälle, von denen er den zweiten zum 11:9-Sieg verwertete. Danach siegte Schärrer im zweiten Gruppenspiel gegen Wolfgang Klose (C10, Montriond) mit 3:1 und zog überraschend als Gruppensieger ins ¼-Final ein. Dort folgte mit Bruno Buco (B12, Collombey-Muraz) ein weiterer höher klassierter Spieler. Nach einer 2:0-Satz-Führung für Schärrer kehrte das Spiel komplett und Buco entschied die Sätze drei und vier klar für sich. Somit musste wiederum im fünften Satz die Entscheidung fallen, wo Schärrer wieder zurück ins Spiel fand und gegen den enervierten Buco mit 11:4 klar gewann. Damit war die erste Einzelmedaille an Schweizer Meisterschaften für Schärrer gesichert. Im folgenden ½-Final gegen Jens Norden (A16, Zürich-Affoltern) gab es dann eine kleine Tischtennis-Lektion für Schärrer. Norden setzte seine kurzen Noppen sehr geschickt und variabel ein und liess Schärrer keine Chance. Somit endete die Siegesserie mit einer klaren 0:3-Niederlage. Im Final siegte dann der ex-NLA-Spieler Nenad Stevanovic (A19, Meyrin) gegen Norden mit 3:0, nachdem er im ½-Final Titelfavorit Thierry Miller (A20, Bulle) mit 3:2 ausgeschaltet hatte und dort eindrücklich zeigte, dass er von seinem früheren Spielniveau nicht viel verlernt hat.

Siegerfoto

v.l.n.r. Jens Norden, Nenad Stevanovic, Urs Schärrer, Thierry Miller