NLA Damen: TTCN gewinnt Play-Off-Halbfinalhinspiel zuhause mit 6:2

Im Play-Off-Halbfinal-Hinspiel im TT-Zentrum Ebnat erfüllte der Titelverteidiger TTC Neuhausen seine Aufgabe und konnte sich in der Aufstellung Weiss (A18), Robertson (A19) und Kahn (A20) gegen Rapid Luzern mit 6:2 durchsetzen.

Die Zuschauer konnten sich über Damentischtennis auf höchstem Niveau und spektakulärste Ballwechsel freuen. Die Gäste waren mit Walna (A20), Sperr (A16) und Simonet (A18) angetreten und konnten dem Gastgeber mehr als ordentlich Paroli bieten. Der hohe Sieg täuscht über die Spielverhältnisse etwas hinweg. Beim Stande von 1:1 hätte es mit etwas mehr Glück für die Gäste leicht 1:3 stehen können. Die TTCN-Spitzenspielerinnen kämpften sich jedoch über einen 1:2 Satzrückstand doch noch zu 3:2-Siegen was letztlich auf die Siegerstrasse führte. Man darf daher gespannt sein auf die Partie am Sonntag in Luzern, welche um 14 Uhr beginnt. Den ersten Schritt hat das Team um Trainer Pavel Rehorek getan. Im zweiten Play-Off-Halbfinalspiel konnte sich Rio Star Muttenz zuhause erwartungsgemäss gegen die Young Stars aus Zürich ebenfalls mit 6:2 durchsetzen.

Geschafft! Der erste Schritt in Richtung Play-Off-Finale ist gemacht. Pavel Rehorek (Mitte) mit seinem Team: Laura Robertson, Jacqueline Weiss, Katerina Rehorek und Szilvia Kahn (v.l.n.r.)

In der ersten Partie machte Jacqueline Weiss ein sehr gutes Spiel gegen Weronika Walna. Den ersten Satz verlor sie nach einem hohen Rückstand nur denkbar knapp mit 9:11. Im zweiten Satz hatte Weiss gleich mehrere Satzbälle, welche sie leider ungenutzt liess.  Denkbar knapp verlor sie schliesslich mit 13:15. Walna glänzte nicht, konnte aber das Spiel letztlich sicher nach Hause bringen, da der Frust von Weiss im dritten Satz nicht mehr viel gelingen liess.

Am Nebentisch hatte Laura Robertson zu Beginn etwas Mühe und musste ihr Können ausschöpfen, um Ramona Sperr zu besiegen. Nachdem sie die ersten beiden Sätze gewinnen konnte, änderte sich im dritten Satz das Blatt und Sperr konnte aufgrund von gutem Spiel und Fehlern von Robertson im Spiel bleiben. Im vierten Satz eilte Robertson jedoch schnell davon und konnte den ersten Punkt für Neuhausen erzielen welcher den 1:1 Zwischenstand bedeutete.

Es folgten zwei äusserst sehenswerte wie spannende Partien, welche zwischenzeitlich ganz und gar nicht nach dem Geschmack von Trainer Pavel Rehorek verliefen. Am vorderen Tisch traf Szilvia Kahn, welche in der laufenden Saison noch kein Spiel verloren hatte auf Salomé Simonet. Im ersten Satz konnte Kahn einen grösseren Rückstand wettmachen und den Satz mit 15:13 knapp für sich entscheiden. Im zweiten Satz verlor sie trotz aktiverem Spiel etwas überraschend und stolperte dabei über eigene Fehler. Schlimmer noch, auch der dritte Satz ging an Simonet. Am Nebentisch hatte auch Robertson viel Mühe und geriet mit 1:2 nach Sätzen in Rückstand. Walna machte ein sehr gutes Spiel und konnte mit ihren Noppen Robertson immer wieder in Verlegenheit bringen und zu Punkten kommen.

Sollten die beiden Spitzenspielerinnen des TTC Neuhausen das Blatt noch wenden können? Oder würde man gar mit 1:3 in Rückstand geraten?

Beide Partien standen, nachdem sowohl Kahn als auch Robertson den Satzausgleich schafften auf Messers Schneide. Die langen Top-Spin- und Konterduelle bei Kahn und Simonet konnten die Zuschauer ebenso begeistern wie die Konter-Auseinandersetzungen zwischen Robertson und Walna. Die Zuschauer mussten sich bisweilen die Augen reiben, denn die Spielerinnen boten über weite Strecken absolutes Spitzentischtennis mit spektakulären Ballwechseln. Am Ende lag das Glück etwas mehr auf der Seite des TTC Neuhausen und beide Partien gingen an die Gastgeber, was den 3:1 Zwischenstand bedeutete. Die Spitzenspielerinnen des TTC Neuhausen hatten es tatsächlich beide geschafft einen 1:2 Satzrückstand noch in zwei 3:2-Siege zu verwandeln. Besonders Robertson kämpfte sich richtig in die Partie und siegte letztlich verdient. Sie gab ein gutes Vorbild für den Nachwuchs ab, da sie trotz Unzufriedenheit mit ihrem Spiel kämpfte und so letztlich die Partie umbiegen konnte. Kahn half letztlich die Erfahrung und etwas Glück am Satzende des entscheidenden fünften Satzes. Nach einem Schuss von Kahn zum 10:9 beendete sie die Partie mit einem Rettungsschlag, welcher auf der Kante landete zum 11:9.

In der fünften Partie des Abends sollte Jacqueline Weiss gelingen, was ihr zuvor gegen Walna noch misslang. Sie konnte sich trotz bisweiligen Frustes in die Parti beissen und eine Salomé Simonet bezwingen, welche Kahn im Spiel zuvor an den Rand einer Niederlage brachte. Weiss gelang ein guter erster Satz, welcher hoffen liess. Doch der nächste war von viel Frust geprägt, denn es lief plötzlich nicht mehr viel zusammen. Doch wie bereits erwähnt konnten Trainer Rehorek und die Kolleginnen Weiss in der Pause Mut für das Spiel nach vorne „einhauchen“. Die Folge war eine konzentriertere und kämpferische Jacqueline Weiss, welche mit guten Topspins und Schüssen schöne Punkte machen konnte. Es resultierte ein verdienter Sieg zum 4:1 Zwischenstand.

Am Nebentisch mühte sich Szilvia Kahn gegen eine sehr gut aufspielende Ramona Sperr, welche erneut eine sehr gute Partie machte. Gegen Kahn steigerte sie sich im Vergleich zum ersten Spiel gar und Kahn musste letztlich ihre ganze Erfahrung aufbringen, um die Partie am laufen zu halten. Sperr hatte zunächst den besseren Start und konnte Kahn den Satz mit 13:11 abringen. Danach musste Kahn Gas geben, was ihr im zweiten Satz auch gelang. Doch Sperr liess nicht locker und konnte mit offensivem Spiel und schönen Bällen Kahn zu Fehlern zwingen beziehungsweise selbst sehenswerte Punkte erzielen. Der dritte Satz ging daher folgerichtig an Sperr. Kahn liess die TTCN-Fans zittern, denn im vierten Satz wurde es erneut knapp. Doch Kahn konnte mit 11:9 den fünften Satz erzwingen. Die Partie blieb im letzten Zeit offen, wenngleich man leichte Vorteile für Kahn ausmachen konnte. Letztlich sollte eine Überraschung ausbleiben und Kahn gewann auch diese Fünfsatz-Partie. Daraus resultierte vor dem Doppel der 5:1 Zwischenstand.

Nach der Pause trafen Weiss/Robertson auf Simonet/Walna. Das Gastgeber-Doppel harmonierte insgesamt besser. Obgleich Weiss und Robertson zwischenzeitlich zum 1:1 ausgleichen konnten, resultierte am Ende ein verdienter Sieg von Simonet und Walna zum 5:2-Zwischenstand.

Was folgte waren die Partien Robertson gegen Simonet und Kahn gegen Walna. Robertson setzte sich gegen Simonet deutlich mit 3:0 durch, was den 6:2 Endstand bedeutete. Die Zuschauer hatten am Ende des Abends sehr gutes Damen-Tischtennis mit zahlreichen sehenswerten Ballwechseln gesehen und auf Seiten des TTC Neuhausen war man froh, die Schlüsselpartien beim 1:1-Zwischenstand für sich entschieden zu haben. Das Glück war an diesem Abend mit den TTCN-Damen. Der erste Schritt in Richtung Titelverteidigung ist getan. Nun gilt es auswärts in Luzern erneut zu überzeugen.

Die Spielergebnisse des Abends im Detail.