Sieg und Niederlage gegen Rapid Luzern

Wer es am Samstag trotz Weihnachtsmarkt und langer Einkaufsliste ins TT-Zentrum Ebnat schaffte, bekam zwei ausserordentlich spannende und sehenswerte Partien zu sehen. Während die Herren in der NLB denkbar knapp mit 4:6 unterlagen, konnten die Damen 6:3 gewinnen. Der Gegner hiess in beiden Partien Rapid Luzern. Die überaus sehenswerte NLA-Partie der Damen bot den Zuschauern nicht nur spektakuläre Ballwechsel sondern auch genug „Nervenmassage“, wurde es doch in einigen der Partien sehr knapp und vergebene Satzbälle gehörten zum Programm. Am Ende sorgten die Spitzenspielerinnen Szilvia Kahn (3) und Laura Robertson (3) für die Punkte auf Neuhauser Seite. Nach einer 4:2 Führung vor dem Doppel kam Luzern nochmals in Fahrt, konnte aber letztlich die spielstarken Spielerinnen des TTC Neuhausen doch nicht aufhalten. In einer der Schlüsselpartien rang Laura Robertson Ex-Neuhauserin Weronika Walna nieder, was Zuschauer und Betreuer gleichermassen zu verzücken vermochte. Bei Luzern überraschte Abwehrspielerin Förstel, welche den Neuhauser Spielerinnen einiges abverlangte. Zudem gelang es ihr Weiss nach anfänglich starker Vorstellung die Partie abzuringen, indem sie im zweiten Satz Satzbälle abwehrte und damit die Wende einleiten konnte. Der Sieg dürfte den Neuahauserinnen Selbstvertrauen für die Rückrunde und die nächsten Partien geben die allesamt im neuen Jahr stattfinden.

Knappe Niederlage der Herren

Bei den Herren in der NLB geriet das Team von Trainer Pavel Rehorek, welcher sich in dieser Partie durch Szilvia Kahn ersetzen liess schnell in Rückstand. Für den ersten Punkt auf Seiten der Gäste sorgte Routinier David Pfabe, welcher mit viel NLA-Erfahrung in der Folge für zwei weitere Einzelpunkte sorgen sollte. Andrin Melliger konnte sich nach einem ersten knappen Satz (14:12) in der Folge gut gegen Dario Meyer durchsetzen. Dann folgte die Flaute: Zunächst verlor Szilvia Kahn relativ knapp gegen Andreas Meyer (9:11, 9:11, 11:9, 14:16), Pfabe gewann sicher gegen Melliger. Jozef Ondis musste in einer Schlüsselpartie im fünften und entscheidenden Satz mit dem Endresultat von 11:13 Andreas Meyer zum Sieg gratulieren was für den 1:4 Zwischenstand sorgte. Vor dem Doppel setzte sich Kahn recht sicher gegen Dario Meyer durch und verkürzte. Im Doppel kam einmal mehr die Erfahrung von David Pfabe zum Tragen, sodass für Jozef Ondis und Andrin Melliger wenig Chancen blieben die Partie offen zu gestalten. Konnte man nach dem 2:5 noch den Ausgleich erzielen können? Wohl kaum. Da Pfabe auch seine dritte Partie souverän gewinnen konnte, nützen die Siege von Andrin Melliger gegen Andreas Meyer und von Jozef Ondis über Dario Meyer nichts mehr und die Niederlage war besiegelt. Am Ende bleibt eine gute Leistung von Andrin Melliger, der mit einer guten Leistung zwei Punkte beisteuern konnte und das Wissen, dass mit einem bisschen mehr Glück ein Unentschieden im Bereich des Möglichen gelegen hätte ohne die Leistung der Gäste schmälern zu wollen. Die Niederlage hält Neuhausen trotzdem auf dem 2. Tabellenplatz, wenngleich die Verfolger näher heranrücken. Für Rapid Luzern bedeutet der Sieg einen sicheren Abstand auf die Abstiegsplätze und den Anschluss nach oben.

Die Detailergebnisse der Partie TTC Neuhausen – Rapid Luzern 2.

 

Damentischtennis der Spitzenklassse mit dem besseren Ende für Neuhausen

Eines gleich vorweg: Der Sieg der TTCN-Damen bedeutete ein hartes Stück Arbeit und die sehr sehenswerten Spiele boten den gekommenen Zuschauern und Betreuern Damentischtennis auf höchstem Niveau. Trainer Pavel Rehorek liess Szilvia Kahn, Laura Robertson und Jacqueline Weiss an die Tische treten. Auf der Gegenseite waren Ex-Neuhauserin Weronika Walna, Salomé Simonet und Ramona Förstel aufgeboten worden.

In der ersten Partie gelang Jacqueline Weiss ein guter Start mit offensiver Spielweise gegen Ramona Förstel. Im zweiten Satz hatte Weiss bereits Satzbälle und hätte die Partie wohl in die richtige Richtung lenken können, doch Förstel bot Widerstand und konnte ihr den 2. Satz doch noch abnehmen. Danach war bei Weiss der Faden gerissen, ihr Spiel war etwas zu passiv, um die in Fahrt gekommene Förstel noch gefährden zu können. Am Nebentisch bekam es Laura Robertson mit Salomé Simonet zu tun und es wurde von Anfang an hart um jeden Punkt gekämpft. Wenngleich Simonet Robertson bisweilen etwas zur Verzweiflung brachte, konnte Robertson am Ende doch die Oberhand behalten. Längere Offensiveduelle versetzen Zuschauer wie Betreuer bei dieser Partie gleichermassen in Staunen.

Nach dem 1:1 Zwischenstand traf Kahn auf Walna und Robertson auf Förstel. Während Szilvia Kahn sich gegen Weronika Walna relativ klar durchsetzen konnte, musste Robertson abermals alles in die Waagschale werfen. Ramona Förstel zeigte eine eindrückliche Partie und rang Robertson am Ende zwei Sätze ab und zwang diese in den alles enscheidenden fünften Durchgang. Das Abwehrspiel von Förstel wurde immer sicherer und so verlange es von Robertson nicht nur Geduld und Sicherheit sondern auch überlegtes Spiel. Am Ende konnte Robertson nach einem 1:2 Satzrückstand die Aufaufholjagd in einer sehenswerten Partie erfolgreich gestalten und für den 3:1 Zwischenstand sorgen.

Alles gegeben: Laura Robertson (Foto: René Zwald)

Auch in der zweiten Partie von Weiss agierte diese zunächst sehr selbstbewusst und offensiv. Weiss lag über den ganzen ersten Satz immer vorne bis zur 9:8 Führung, als plötzlich der Satz doch mit 9:11 an Walna ging. Im zweiten Satz war Walna schnell davon gezogen und so entwickelte sich diese Partie zur nahezu perfekten Kopie des 1. Spiels von Weiss gegen Förstel. Rapid Luzern verkürzte auf 3:2. Am Nebentisch sorgte derweil die routinierte Szilvia Kahn für den Ausbau der Führung. Schönes Offensivtischtennis brachte Kahn Punkte ein und für Salomé Simonet war es schwer gegenzuhalten. Am Ende hatte man das Gefühl, dass Kahn immer noch etwas mehr „drauflegen“ konnte wenn Simonet das Tempo anzog. Es resultierte ein 3:0-Sieg von Kahn. Vor dem Doppel stand es damit 4:2 für die TTCN-Damen.

Nach einer kurzen Pause wurde es im Doppel sehr spannend. Robertson und Weiss fanden zunächst besser in die Partie und konnten mit einigen sehr guten Offensivbällen schöne Punkte erzielen. Der starke erste Satz ging mit 11:6 an die TTCN-Damen. Im zweiten Satz zogen Simonet und Walna das Tempo an und so geriet das TTCN-Duo schnell in Rückstand und musste den 2. Satz mit 7:11 abgeben. Auch im dritten Satz machten Weiss und Robertson zuviele Fehler, als das man den Gegnern gefährlich werden konnte. Die Gegnerinnen agierten sicherer und auch überlegter. Das Resultat: 1:2 nach Sätzen. Konnten Robertson und Weiss die Partie noch einmal drehen? Sie versuchten es und konnten tatsächlich die Gäste in den fünften und entscheidenden Durchgang zwingen. Mehr Fehler der Gäste und konzentriertes Spiel mit einigen sehr sehenswerten Ballwechseln hielten die Chance auf den Sieg aufrecht. Im fünften Satz ein Blitzstart der TTCN-Damen mit einer 3:0 Führung, doch schnell verspielte man in wieder zum 5:5 Zischenstand. Die Partie blieb offen (5:5, 6:6) bis Weiss und Robertson sogar zwei Punkte hintenlagen (6:8) begünstigt durch einen Kantenball der Gäste. Wer glaubte die Partie sei gelaufen irrte, der Ausgleich zum 8:8 war schnell erzielt und es blieb sehr eng. Beim 11:10 für Neuhausen Matchball. Abgewehrt: 11:11. Und schliesslich schaffen es Simonet und Walna doch noch das Spiel für sich zu entscheiden und verkürzen auf 4:3.

Der letzte Durchgang musste also die Entscheidung bringen. Robertson traf auf Walna und Kahn auf Förstel. Förstel machte auch gegen Kahn eine gute Partie, doch Kahn hatte im Vergleich zu Robertson etwas mehr Geduld und kontrollierte die Partie über weite Strecken. Nach einer 2:0 Satzführung liess sie Förstel jedoch nochmals ins Spiel kommen, indem sie etwas zu leichtsinnig agierte und den dritten Satz knapp mit 10:12 verlor. Förstel spielte sehr gut und auch Kahn wurde gezwungen clever zu agieren. Im vierten legte Kahn allerdings wieder zu und konnte so den fünften Punkt für Neuhausen erspielen. Am Nebentisch kämpfte Laura Robertson gegen Weronika Walna in einer sehr sehenswerten Partie, welche bis in den fünften Satz spannend blieb. Robertson hatte bisweilen Mühe die Spannung zu halten, zudem überzeugte Walna mitunter durch ihre Sicherheit und ihren enormen Kampfgeist. Es entstanden spektakuläre längere Ballwechsel mit unglauglich hohem Tempo, die Robertson des häufigeren mit einem Schuss abschliessen konnte. Den ersten Satz entschied Robertson mit 11:6 für sich, im zweiten wurde es sehr eng und Robertson konnte mit 13:11 denkbar knapp die Oberhand behalten. Walna kam dennoch zurück und holte sich zunächst den dritten Satz knapp mit 9:11 und schliesslich auch den vierten (7:11). War Robertson am Ende? Mitnichten, sie mobilsierte im entscheidenen Satz nochmals alle Kräfte und zog schnell beeindruckend davon. Die Offensivduelle gingen, obgleich Walna gut spielte mehrmals in Folge an Robertson. Robertson war nicht mehr aufzuhalten und fegte Walna schliesslich beeindruckend mit 11:1 vom Tisch.

Damit war der 6:3 Endstand besiegelt und Jacqueline Weiss und Salomé Simonet konnten ihre bereits begonnene Partie abbrechen. Am Ende sorgten Robertson (3) und Kahn (3) für die Punkte einer hochstehenden und sehr sehenswerten Partie. Mit dem Sieg steht das TTCN-Team um Trainer Pavel Rehorek hinter Rio Star Muttenz auf dem 2. Tabellenplatz und kann mit Zuversicht auf die nächsten Partien im neuen Jahr blicken.

Die Detailergebnisse der Partie TTC Neuhausen – Rapid Luzern.