Monika Führer für Stipendium in China

Monika Führer ist im August nach China verreist, um dort wie früher angekündigt das einjährige Stipendium anzutreten. Sie ist weiterhin als Stammspielerin beim TTC Neuhausen gemeldet, figuriert aber in den neuen Kaderlisten von Swiss Table Tennis (STT) nicht mehr als Nationalspielerin. Vor ihrer Abreise wurde über ihre weiteren Zukunftspläne nichts bekannt. Präsident Urs Schärrer nimmt im kleinen Interview Stellung zur aktuellen Situation.

Wird Monika Führer in der Saison 2012/13 beim TTCN überhaupt zum Einsatz gelangen?
Urs Schärrer (US): Nein, sehr wahrscheinlich nicht. Sie ist zwar bei uns gemeldet und ist auch spielberechtigt, wird aber bis auf Weiteres durch ihre Abwesenheit in China keine Spiele für den TTCN absolvieren können. Das war schon länger bekannt und deshalb konnten wir bei der Kaderzusammenstellung rechtzeitig reagieren. Unser NLA-Damenteam wird diesen Verlust verkraften und wieder um den Titel mitspielen. Für die jungen Nachwuchs-Spielerinnen ist dies gleichzeitig auch eine Chance, in den NLB- und NLA-Teams „nachzurücken“ und sich auf höherem sportlichen Niveau zu präsentieren und weitere Fortschritte zu machen.
 
In den neuen Kaderlisten von STT wird Monika Führer nicht mehr aufgeführt, d. h. sie ist nicht mehr Nationalspielerin von STT. Was sind die Gründe dafür?
US: Wenn ein Spieler die Kriterien für eine Kadermitgliedschaft über einen längeren Zeitraum nicht erfüllt, müssen die Verantwortlichen von STT die entsprechenden Konsequenzen ziehen. Das hat STT nun getan. Der Entscheid ist für uns sehr gut nachvollziehbar, auch wenn wir das natürlich bedauern und uns eine andere Entwicklung gewünscht hätten. Monika Führer hat in der Vergangenheit viel für den Schweizer TT-Sport und den TTCN geleistet und war auch für uns ein wichtiges Aushängeschild. Nur weil jemand national die beste Spielerin war, ist das aber alleine keine Rechtfertigung mehr für eine Kadermitgliedschaft und weiteren finanziellen Support. Im Rahmen der Umsetzung des neuen Leistungssport-Konzeptes wurden die Anforderungen für A-Kader-Spieler erhöht, dafür wird auch die Unterstützung von STT intensiviert. Dass STT keine halbe Sachen mehr macht, halte ich persönlich für richtig. In ein paar Jahren wollen wir uns freuen über Schweizer SpielerInnen, die im World Ranking den Sprung in die TOP 100 resp. TOP 200 geschafft haben. Dazu braucht es von allen Beteiligten extrem viel Wille, Engagement, Können, Zeit und finanziellen Support.
 
Ist die internationale TT-Karriere von Monika Führer somit beendet?
US: Das hängt letztlich von ihrem Verhalten ab, ich glaube nicht, dass alle Türen für immer verschlossen sind. Sie hätte in China sicherlich genügend Gelegenheit und optimale Bedingungen, sich tischtennismässig nebst dem Studium fit und in Form zu halten. Was ihre Pläne nach der Rückkehr genau sind, wissen wir zurzeit leider (noch) nicht. Die Neuhauser Türen bleiben auf jeden Fall offen. Für den Moment wünschen wir Monika einen guten Start in China und hoffen, dass sie wertvolle Erfahrungen sammeln kann und ihren persönlichen Zielen einen Schritt näher kommt.