Urs Sch

Im Interview mit Steffen Orth erklärt TTCN-Präsident Urs Schärrer was es mit dem Projekt Futuro 2014 auf sich hat, was die Mitglieder wissen sollten und wie jedes Mitglied helfen kann die Zukunft des TTCN mitzugestalten.

Steffen Orth: Viele Mitglieder haben den Begriff „Futuro 2014" noch nie gehört. Was verbirgt sich hinter diesem Begriff?

Urs Schärrer: Unser Mietvertrag für das Tischtenniszentrum Ebnat läuft im Jahr 2014 aus und wir müssen uns frühzeitig um unsere zukünftige Infrastruktur kümmern. Nebst dem grossen Einsatz von Helfern auf allen Ebenen, dem finanziellen Support von Sponsoren und der guten Arbeit des Trainerteams in der Halle kommt der Infrastruktur eine entscheidende Bedeutung zu. Da es sich um ein langfristiges Projekt, welches die Zukunft des TTCN massgeblich beeinflusst handelt und bis 2014 abgeschlossen sein muss, haben wir uns für diesen Projekttitel entschieden.

Steffen Orth: Weshalb ist eine ausreichende Infrastruktur für den Verein so wichtig?

Urs Schärrer: Vergleichen wir das Jahr 1999 mit dem Jahr 2009. Wir waren in Neuhausen in drei verschiedenen Turnhallen verteilt, beschäftigten einen Berufstrainer und mussten für jede zusätzliche Trainingsaktivität immer zuerst eine verfügbare Halle suchen und in den Ferien waren diese meistens geschlossen. Das war kein Zustand, welcher ein zielgerichtetes leistungsorientiertes Nachwuchstraining unterstützte. Ein solches Training setzt z. B. auch voraus, dass die Trainingseinheiten auch den individuellen Stundenplänen angepasst werden können. Das kann man in der Praxis nur umsetzen, wenn eine Halle in einer gewissen Grösse immer für unseren Lieblingssport zur Verfügung steht. Aber auch der Breiten- und Schulsport profitiert: Am Donnerstag nachmittag treffen sich mittlerweile gegen zwanzig Senioren regelmässig zum Tischtennis und betreiben ihn als Gesundheitssport. Die meisten engagieren sich in ihrer Freizeit auch als Helfer für den Verein und alle bezahlen ihren Obolus, d. h. sie helfen dem Verein die Fixkosten besser zu verteilen. Vorher hatten wir weder Platz noch Zeit für ein solches Angebot und deshalb auch nur vereinzelte Senioren im Verein. Im Schulsport engagieren wir uns auch mit Tischtennislektionen und konnten schon viele engagierte Lehrer mit ihren Schülern im Tischtenniszentrum begrüssen. Auch unser Angebot für Firmenevents stösst auf ein reges Interesse und kann in unserer Halle optimal umgesetzt werden.

Steffen Orth: Weshalb kann der TTCN seinen Mietvertrag im Tischtenniszentrum Ebnat nicht verlängern?

Urs Schärrer: Wir sind seit 2001 mit unserem Tischtenniszentrum im Ebnat domiziliert und haben unsere hohen finanziellen Investitionen und eigenen Arbeitsleistungen mit einem langfristigen Mietvertrag abgesichert. Es ist davon auszugehen, dass wir den Mietvertrag über das Jahr 2014 hinaus aber nicht mehr so langfristig verlängern können. Wir müssen uns deshalb frühzeitig mit Alternativen beschäftigen.

Steffen Orth: Mit dem Tischtenniszentrum Ebnat verfügt der TTCN eigentlich über eine ideale Infrastruktur. Mit den Annehmlichkeiten wachsen bekanntlich auch die Wünsche. Welche Bedürfnisse bestehen genau?

Urs Schärrer: Wir haben uns in der Geschäftsleitung sehr genau mit unseren wichtigsten Bedürfnissen beschäftigt. Das bestehende Tischtenniszentrum entspricht in der Tat fast genau unseren Grundbedürfnissen und hat sich in der Praxis in verschiedener Hinsicht sehr gut bewährt und wird mit jährlich über 10'000 Trainingsstunden auch sehr intensiv genutzt. Einige kleinere Punkte müssten aber verbessert werden, so z. B. die Vergrösserung der Spielfläche damit wir jederzeit Doppel-Heimspiele austragen könnten oder der Einbau einer zweiten Garderobe mit Duschmöglichkeit. Wir haben aber auch noch eine Variante „Optimum" ausgearbeitet, wo wir mehr Tische stellen und damit unsere Tischtennisschule noch weiter ausbauen könnten. Weil das Ganze aber auch bei den Investitionen und im Betrieb finanzierbar sein muss, dürfen wir nicht träumen und müssen uns letztlich am finanziell machbaren orientieren.

Steffen Orth: Wie sieht der konkrete Projektplan aus?

Urs Schärrer: Nach der Ermittlung unserer Bedürfnisse (Basisbedürfnisse und Optimalbedürfnisse) sind wir nun daran, die möglichen Standorte zu evaluieren. In erster Linie stehen für uns Standorte in Neuhausen oder in der Stadt Schaffhausen im Vordergrund. Erst wenn an diesen Standorten eine Lösung unmöglich erscheint sind auch andere Standorte in Betracht zu ziehen. Wir sind mit den Behörden im Gespräch und wollen bis Mitte 2010 eine Auslegeordnung erstellen. Dann geht es darum, die Handlungsalternativen genauestens zu betrachten und sich für eine Lösung zu entscheiden. Danach erst können die genauen Planungen gestartet werden. Die Realisierung der Lösung (Neubau, Umbau, etc.) wird eine ordentliche Zeitspanne beanspruchen. Geplant ist, dass bis spätestens 2014 der Umzug in das neue Spiellokal vollzogen werden kann.

Steffen Orth: Wer entscheidet was am Schluss realisiert wird?

Urs Schärrer: Das werden unsere Aktivmitglieder an einer Generalversammlung entscheiden sobald alle Entscheidungsgrundlagen vorliegen. Wir gehen davon aus, dass wir bis Ende 2010 soweit sein werden. Ob bis dahin alle nötigen Informationen bereitliegen hängt allerdings auch noch von äusseren Faktoren ab, welche wir nur schwer beeinflussen können.

Steffen Orth: Die Mitglieder fragen sich bestimmt wie sie zum Gelingen des Projektes beitragen können?

Urs Schärrer: Alle Mitglieder, welche bereits beim Aufbau des Tischtenniszentrums Ebnat beteiligt waren, wissen, dass das ein Kraftakt war und nur durch viel Eigenleistung und Engagement überhaupt vollbracht werden konnte. Es ist auch beim Projekt „Futuro 2014" von zentraler Bedeutung, auf die Unterstützung der Mitglieder zählen zu können. Ich möchte es an dieser Stelle nicht versäumen, allen Mitgliedern, welche sich damals eingesetzt haben oder sich im laufenden Hallenbetrieb heute engagieren, für ihren Einsatz nochmals zu danken und sie ermuntern auch dieses Mal wieder dabei zu sehen. Gleichzeitig möchten wir auch die neuen Mitglieder und Sponsoren bitten, sich zu engagieren. Gemeinsam können wir eine Menge bewirken und unsere Zukunft aktiv gestalten. Bei der Suche nach einem neuen Spiellokal sind wir natürlich auch dankbar für Standorthinweise, welchen wir dann nachgehen können. Nicht zuletzt zählen wir auf den Support der öffentlichen Hand, nachdem wir uns über Jahre in der Nachwuchsförderung einen sehr guten Namen geschaffen haben. Alles kann hilfreich sein. Die Mitglieder sollten sich daher nicht scheuen mit uns in Kontakt zu treten, wenn sie Ideen und Hinweise haben.

Hier findet ihr weitere Informationen zum Projekt Futuro 2014.