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Die nach der guten Qualifikationsrunde mit Spannung erwartete Play-Off-Halbfinal-Serie gegen Vizemeister Meyrin endete für Neuhausen bereits nach zwei Spielen mit einer Enttäuschung. Bereits im Hinspiel in Meyrin wurde das Team von Pedro Pelz den Erwartungen nicht gerecht und verpasste das anvisierte Remis um einen Sieg. Nach der 3:6-Niederlage konnte das Blatt im Heimspiel trotz anfänglich gutem Spielverlauf von den Neuhausern nicht mehr gewendet werden.

Am Einsatz ist es sicherlich nicht gelegen, jedoch brachten mit Ausnahme des im zweiten Spiel überzeugenden Niki Schärrer die Akteure in den entscheidenden Phasen nicht die gewohnte Leistung und mussten dem routinierten Team von Meyrin zum Einzug in den Final gratulieren. Beim ersten Spiel in Meyrin punktete Jian Li dreimal und gewann im Doppel mit Marco Graber den vierten Punkt, wobei sein letztes Einzel aus der Wertung fiel. Bei der 2:1-Satzführung und 9:9-Spielstand im Einzel Führer gegen Yarnall fehlten noch zwei Punkte für den fünften Neuhauser Punkt. Der Engländer konnte das Spiel aber wenden und besiegte Führer im fünften Satz. Ähnliches widerfuhr Marco Graber im Spiel gegen Stevanovic, wo er eine 10:6-Führung nicht zur Satzführung ausnutzen konnte. Und auch die letzte Chance, das angestrebte Remis zu erzielen misslang Andi Führer, der dem Routinier Stevanovic unterlag. Somit waren die von Jian Li gewonnenen Einzel nicht ausreichend und die Neuhauser mussten mit einer schwierigen Ausgangslage ins zweite Spiel vom Sonntag.

Für das zweite Spiel brachte Trainer Pelz eine neue Aufstellung an den Tisch. Nebst dem gesetzten Jian Li spielte nun Niki Schärrer und er selbst. Währenddem Niki Schärrer im ersten Spiel gegen Stevanovic sehr gut aufspielte und souverän in 3:0-Sätzen gewann, verlor Pelz gegen Yarnall mit 0:3. Im anschliessenden Duell zwischen den beiden Nummern 1 zeigte Cooke, weshalb er amtierender O40-Weltmeister ist. Nachdem er in den bisherigen Einzeln gegen das Abwehrspiel von Li unterlegen war, konnte er in diesem hochstehenden Spiel das Blatt wenden und die zu vielen Eigenfehler des jungen Chinesen zum Sieg ausnutzen. Dank dem in fünf Sätzen praktisch gleichzeitig errungenen 3:2-Erfolg von Schärrer gegen Yarnall hielt sich der „Schaden“ aus Neuhauser Sicht in Grenzen. Immer mehr deutete darauf hin, dass im Doppel die Entscheidung fallen könnte. Ein weiterer Punkt von Li gegen Stevanovic und Cooke gegen Pelz ergab vor der Pause das Zwischen-Resultat von 3:3. Mit einem Sieg im Doppel und zwei weiteren Punkten in den letzten Einzeln von Li gegen Yarnall und Pelz gegen Stevanovic lag aus Neuhauser Sicht der dringend notwendige Sieg weiterhin in Griffweite. Aufgrund der guten Tagesform stellte Trainer Pelz das Doppel Schärrer/Li an die Platte. Im Gegensatz zu den bisherigen Spielen agierten beide Spieler aber zu fehlerhaft und mussten dem Duo Cooke/Stevanovic zum Sieg gratulieren. Damit war klar, dass nur noch ein grosses Tischtennis-Wunder die Neuhauser Hoffnungen auf ein drittes Spiel am Leben hielt. Schärrer konnte Cooke zu Beginn zwar guten Widerstand bieten, aber verlor letztlich klar in drei Sätzen, so dass Meyrin das Remis auf sicher hatte. Daran änderte auch der Sieg von Li gegen Yarnall nichts mehr. Beim Spielstand von 4:5 gab der gesundheitlich angeschlagene Trainer Pelz sein letztes, nunmehr unbedeutendes Einzel kampflos gegen Stevanovic ab.

Zwar hat wenig gefehlt für ein drittes Spiel, doch letztlich war die spielerische Leistung in beiden Spielen trotz grossem Einsatz gegen einen starken und routinierten Gegner einfach zu wenig gut. Die jungen Neuhauser Spieler vergaben in beiden Spielen einge „Big Points“ und müssen sich nun auf die anstehenden Aufgaben im Europacup und Schweizer Cup konzentrieren. Sofern die Lehren aus diesen Niederlagen gezogen werden, kann dieser Rückschlag auch seine positiven Seiten haben. Immerhin gab es im Schweizer Cup ein kleines Trostpflaster: Zum 14:1-Sieg im 1/16-Final beim NLC-Gruppensieger Wetzikon steuerten Andi Führer, Niki Schärrer, Marco Graber, Christoph Grädel, Laura Schärrer und Timon Meier die Punkte zum klaren Sieg bei.