Pedro Pelz neuer U18 Kadertrainer von Swiss Table Tennis

Nachdem TTCN-Herrentrainer Pedro Pelz seit Januar als Kadertrainer beim OTTV tätig ist, wurde vor einigen Wochen bekannt, dass er neu das U18-Kader von Swiss Table Tennis übernehmen wird. Wir fragten Pedro Pelz nach den Gründen und Zielsetzungen für diese Aufgabe.

Welche Ziele verfolgst du als neuer Kadertrainer?

Pedro Pelz: Bei den Trainingszielen verfolge ich eine Verbesserung der Trainingsqualität und -intensität bei Lehrgangsmaßnahmen durch Aufenthalte im Ausland und Miteinbeziehung hochwertiger Trainingspartner und Assistenztrainer im Inland. Unser Chef Leistungssport Georg Silberschmidt hat jetzt z. B. für August einen Lehrgang der Herrennationalmannschaft mit den TTCN-Akteuren Graber und Führer zusammen mit der Bundesligamannschaft von Müller Würzburg organisiert. Das ist der richtige Weg. Des Weiteren möchte ich mithelfen die besten U18 Spieler frühzeitig in die Herrennationalmannschaft zu integrieren und gemeinsame Lehrgangsmaßnahmen im Ausland (vorwiegend Düsseldorf) durchzuführen.

Wie siehst du die internationalen Einsätze und Ziele für die dir anvertrauten Schützlinge?

Pedro Pelz: Bei den Wettkämpfen müssen wir gezielt dosierte internationale Wettkämpfe bestreiten. Nicht zu viele, aber auch nicht zu wenige, sonst hast du keine Chance in der Weltrangliste einen Sprung nach vorne zu machen. Marco Graber als bester U18-Spieler sollte Ende 07/08 in die Top 60 der WR Junioren sein, sofern er die nötigen Wettkämpfe bestreitet. Bei ihm gilt es auch auf die richtige Mischung bezüglich der Einsätze im U18-Team sowie der Herrennationalmannschaft zu achten. Um diesen wichtigen Punkt zu klären werde ich frühzeitig vor der Saison mit Herrennationaltrainer Karl Rebmann Kontakt aufnehmen. Aber auch die Platzierungen der anderen U18 Spieler (vor allem Robin Moret und Fabien Maas) sollten sich über die laufende Saison hin verbessern, sofern sie International spielen können.

Als TTCN-, OTTV- und STT-Trainer hast du drei Arbeitgeber, denen du verpflichtet sein wirst. Wie gehst du mit dieser Dreifachbelastung um?

Pedro Pelz: Bei den Planungen muß ich natürlich sowohl Vereins- als auch Verbandsinteressen berücksichtigen. In der Praxis ist es mir sehr wichtig auch an der Basis mit zu Arbeiten. Im STT-Stützpunkt Neuhausen habe ich die idealen Voraussetzungen dazu Talente gleich von Anfang an mit auszubilden. Des weiteren bin ich bestrebt die OTTV- und STT-Maßnahmen zu verbinden. Da viele OTTV-Spieler/innen gleichzeitig Nationalspieler/innen sind werde ich bemüht sein das sich die Maßnahmen ergänzen und nicht überschneiden damit die Besten sowohl beim Regionalverband als auch beim Verband in den Genuß der Förderung kommen. Als Trainer des Herrenteams von Neuhausen bin ich unter anderem auch für die Weiterentwicklung der Nationalspieler Graber und Führer mitverantwortlich was sich mit den Traineraufgaben im Verband bezüglich des U18-Bereichs und den kaderübergreifenden Lehrgangsmaßnahmen im Ausland gut deckt. Da ein Rädchen ins andere greift empfinde ich das nicht als Dreifachbelastung.

Noch eine Frage zum Abschluss – du bist nun seit rund einem Jahr beim TTCN als Trainer engagiert. Welchen Eindruck hast du in dieser Zeit vom Schweizer Tischtennis gewonnen?

Pedro Pelz: Es gibt hier sehr viele engagierte Trainer und Funktionäre und auf Verbandsebene wird ja einiges auf den richtigen Weg gebracht das den Leistungssportgedanken in den Vordergrund rückt. Das ist sehr positiv zu sehen. In der Praxis haben wir hier in der Schweiz im Jugendbereich in jeder Alterskategorie bereits ausgezeichnete Talente. Allerdings immer nur ein oder zwei SpielerInnen in jedem Bereich. Das ist natürlich dünn, ergibt auch eine gewisse Chance, da man sich im Hochleistungsbereich auf einige wenige mit Potenzial konzentrieren kann. Deshalb ist es aber gerade für diese Athleten wichtig nicht stets bester der Trainingsgruppe zu sein sonst kann man keine Weiterentwicklung erwarten. Im Damen- bzw. Herrenbereich sehe ich mit Ausnahme der Jugendlichen, die bereits bei der Elite mitspielen, bisher leider niemanden wirklich mit International ansprechendem Niveau. Das haben auch leider die Schweizer Meisterschaften gezeigt, wo mit Miller und Graber bei den Herren, sowie Führer bei den Damen ein etwas älterer Spieler und zwei Jugendliche der Veranstaltung den Stempel aufdrückten. Aber die Leistung von Andi Führer bei seinem Turniersieg in Trochtelfingen gegen International starke Konkurrenz zeigt doch dass auch hier noch Entwicklungen bei Spielern im Alter um die 20 Jahre möglich sind.

Besten Dank für das Interview und viel Erfolg bei der Umsetzung der gesteckten Ziele.